Antje Vollmer

Antje Vollmer© Rudi Knoke

Warum sollte Antje Vollmer als erste Frau ins Schloss Bellevue?

In gewisser Hinsicht wäre Antje Vollmers Wahl in das Schloss Bellevue eine Fortsetzung der Präsidentschaft Joachim Gaucks. Schließlich arbeiteten beide als evangelische Pastoren. Aber da scheinen die Gemeinsamkeiten auch schon zu enden. Hier die Pazifistin, die den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan ablehnte, dort der Präsident, der den Einsatz befürwortet und Kritikern vorhält, einen taktischen, aber keinen kritischen Pazifismus zu pflegen. Hier der Kritiker Putins, dort die Kritikerin Gaucks, die diesem Ressentiments gegenüber Putin vorwirft. Die Liste ließe sich wahrscheinlich fortsetzen. Eine Bundespräsidentin Antje Vollmer wäre also ein klarer Bruch im Bellevue. Warum wäre sie dann eine gute Kandidatin? Zum einen ist ein Bruch nicht immer schlecht. Er kann auch klärend, heilend oder aufrüttelnd sein. Zum anderen ist es gut, wenn das Staatsoberhaupt auch aneckt. Zumindest das hätten Antje Vollmer und Joachim Gauck gemeinsam.

Geboren 1943 im westfälischen Lübbecke, absolvierte Antje Vollmer nach dem Abitur ein Studium der evangelischen Theologie in Berlin, Heidelberg, Tübingen und Paris. 1973 promovierte sie zum Dr. phil. Von 1971 bis 1974 war sie als Pastorin in Berlin-Wedding tätig. Davor und danach arbeitete sie als wissenschaftliche Assistentin und Dozentin. Antje Vollmer wurde 1983 als parteilose Kandidatin erstmals für die Grünen in den Bundestag gewählt. Zwei Jahre später trat sie der Partei bei. Sie war von 1984 bis 1985 und von 1989 bis 1990 Sprecherin ihrer Fraktion. Antje Vollmer war zudem von 1994 bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Bundestag 2005 die erste grüne Vertreterin im Bundestagspräsidium.

Eine Bundespräsidentin Antje Vollmer könnte sich mit ihrem nüchternen Blick insbesondere im Bereich der Integration der Flüchtlinge engagieren.

Weitere Informationen über Antje Vollmer:

Persönliche Website von Antje Vollmer

Wikipedia-Eintrag über Antje Vollmer

Gespräch mit Antje Vollmer im Deutschlandfunk (Thema: Flüchtlingspolitik, 29.03.2016)

Gespräch mit Antje Vollmer in der Berliner Zeitung (Thema: Russland-Ukraine-Konflikt, 13.03.2014)

Gespräch mit Antje Vollmer im Deutschlandfunk (Thema: Ihre Biografie, 29.10.2010)

Vortrag von Antje Vollmer:

Deine Meinung zu Antje Vollmer:

Cornelia Füllkrug-Weitzel

fuellkrug-weitzel.de
© fuellkrug-weitzel.de

Warum sollte Cornelia Füllkrug-Weitzel als erste Frau ins Schloss Bellevue?

Brauchen wir gleich nach Joachim Gauck wieder eine Theologin im Schloss Bellevue? Vielleicht ist diese Frage falsch gestellt. Schließlich ist die Biografie von Cornelia Füllkrug-Weitzel eine ganz andere. Sie war weniger als Pastorin und vielmehr als Managerin tätig, dabei stets geleitet von ihrem Glauben. Seit vielen Jahren leitet sie Einrichtungen der evangelischen Kirche, zuletzt „Brot für die Welt“. Dementsprechend engagiert ist sie auch in Fragen der Entwicklungspolitik und in diesem Zusammenhang auch aktuell zum Thema Flüchtlinge.

Cornelia Füllkrug Weitzel wurde 1955 in Bad Homburg geboren. Sie studierte evangelische Theologie, Politik- und Erziehungswissenschaften und war zunächst für fünf Jahre als Assistentin am Seminar für Evangelische Theologie an der FU Berlin tätig, bevor sie 1984 ihr Vikariat begann. 1988 wurde sie ordiniert und war für die kommenden zwei Jahre im Berliner Missionswerk mit dem Aufbau des Frauenreferats betraut. Nach zwei Jahren in Hannover, setzte sie 1992 ihre Arbeit beim Missionswerk fort und leitete hier u.a. die Referate Gemeindedienst und ökumenische Ausländerarbeit. Von 1984 bis 1998 war sie zudem als Lehrbeauftragte, u.a. an der FU Berlin und der Humboldt-Universität, tätig. Im Jahr 2000 wurde sie Vizepräsidentin des Diakonischen Werks der EKD. Seit 2012 ist Cornelia Füllkrug-Weitzel Präsidentin von „Brot für die Welt“ und zudem seit 2014 Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung. Im Bundestagswahlkampf 2013 nahm sie Peer Steinbrück für den Bereich Entwicklungspolitik in sein Kompetenzteam auf.

Eine Bundespräsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel könnte insbesondere bei der Integration der Flüchtlinge in Deutschland helfen und sich auch in ihrem bisherigen Aufgabenfeld in der Entwicklungspolitik engagieren.

Weitere Informationen über Cornelia Füllkrug-Weitzel:

Persönliche Webseite von Cornelia Füllkrug-Weitzel

Wikipedia-Eintrag über Cornelia Füllkrug-Weitzel

Gespräch mit Cornelia Füllkrug-Weitzel im „Deutschlandfunk“ (Thema: Flüchtlinge, 07.10.2013)

Kolumne von Cornelia Füllkrug-Weitzel in der „Frankfurter Rundschau“ (Thema: Humanitäre Hilfe, 10.03.2015)

Rede von Cornelia Füllkrug-Weitzel:

Deine Meinung zu Cornelia Füllkrug-Weitzel:

Katrin Göring-Eckardt

S. Kaminski
© S. Kaminski/goering-eckardt.de

Warum sollte Katrin Göring-Eckardt als erste Frau ins Schloss Bellevue?

Katrin Göring-Eckardt hat Erfahrung darin, verschiedenste Interessen zusammenzubringen und auch darin, zu repräsentieren. Innerhalb wie außerhalb der Politik, sowohl als Bundestagsvizepräsidentin als auch als Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, hat sie dies unter Beweis stellen können. Dass eine Grüne erste Bundespräsidentin Deutschlands wird, ist nicht gerade unwahrscheinlich. Schließlich bräuchten sowohl CDU/CSU als auch die SPD aller Voraussicht nach im nächsten Bundestag die Grünen, um eine weitere große Koalition zu verhindern. Die sechs Monate vor der Bundestagswahl stattfindende Bundesversammlung könnte so auch zu einem Signal für künftige Koalitionen werden. Wenn Katrin Göring-Eckardt will, hat sie tatsächlich sehr gute Chancen gewählt zu werden.

Geboren wurde Katrin Göring-Eckardt 1966 in Thüringen. Nach dem Abitur 1984 studierte sie evangelische Theologie in Leipzig. Das Studium brach sie 1988 ab. 1989 war sie ein Gründungsmitglied des Demokratischen Aufbruchs. Anschließend engagierte sie sich bei Demokratie Jetzt und Bündnis 90. In den 1990er Jahren war sie bereits im thüringischen Landesvorstand und im Bundesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen aktiv, bevor sie 1998 in den Bundestag gewählt wurde. Von 2002 bis 2005 war sie erstmals Fraktionsvorsitzende. Nach der Bundestagswahl 2013, zu der sie als Spitzenkandidatin der Grünen auftrat, wurde sie erneut in dieses Amt gewählt. In den beiden Legislaturperioden dazwischen war sie Vizepräsidentin des Bundestags. Jenseits der Politik hat sich Katrin Göring Eckart vor allem in der Evangelischen Kirche engagiert. Seit 2007 ist sie im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags tätig. Den 33. Evangelischen Kirchentag in Dresden leitete sie 2011 als Präsidentin. Zudem war sie von 2009 bis 2013 Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Eine Bundespräsidentin Katrin Göring-Eckardt könnte insbesondere den unterkonfessionellen Dialog in Deutschland anregen und fördern. Auch im Bereich der Familienpolitik könnte sie im Schloss Bellevue Akzente setzen.

Weitere Informationen über Katrin Göring-Eckardt:

Persönliche Webseite von Katrin Göring-Eckardt

Wikipedia-Eintrag zu Katrin Göring-Eckardt

Gespräch mit Katrin Göring-Eckardt in „Süddeutsche Zeitung Magazin“ (Aus der Reihe „Sagen Sie jetzt nichts“, Heft 13, 2013)

Gespräch mit Katrin Göring-Eckardt in der „taz“ (Thema: Familienpolitik, 23.04.2015)

Gespräch mit Katrin Göring-Eckardt in der „Hannoverschen Allgemeinen“ (Thema: u.a. Bundespräsidentin, 05.07.2015)

Gespräch mit Katrin Göring-Eckardt:

Deine Meinung zu Katrin Göring-Eckardt: